Suchtprävention an Schulen

Die psychosoziale Suchtberatungsstelle engagiert sich bereits seit 2007 im Bereich Suchtprävention und bietet kostenlose Workshops an Schulen in Stadt und Landkreis Aschaffenburg an.
Entsprechend der gesellschaftlichen Entwicklungen und Konsumtrends werden die Angebote und Inhalte immer wieder angepasst – zuletzt im Bereich Cannabisprävention.

 

Cannabis – quo vadis?

Das Cannabisgesetz ist zum 01.04.2024 in Kraft getreten, doch für Jugendliche bleibt Cannabis auch weiterhin verboten. Dennoch neigen gerade diese oft dazu, den Konsum von Cannabis zu verharmlosen.

Der interaktive Präventionsparcours „Cannabis – quo vadis?“ klärt darüber auf, welche Fakten und Argumente für eine besondere Gefährdung von Jugendlichen sprechen und regen zur Reflexion eigener Erfahrungen an.

Präventionsarbeit bedeutet Wissensvermittlung! Eine sachliche und differenzierte Ansprache von Jugendlichen und die Entwicklung einer eigenen kritischen Haltung in Bezug auf Cannabis(konsum) stehen für uns im Fokus.

 

Hintergrund

„Cannabis – quo vadis?“ wurde 2003 von der Villa Schöpflin gGmbH in einer trinationalen Arbeitsgruppe (Frankreich, Schweiz, Deutschland) als ein Instrument zur Förderung von Risikokompetenz entwickelt. Der interaktive Workshop hat sich inzwischen seit zwei Jahrzehnten bundesweit in der Praxis bewährt. 2006 fand erstmalig eine Evaluation der Wirksamkeit statt. 2022 /23 konnte „Cannabis – quo vadis?“ mithilfe zusätzlicher finanzieller Mittel des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) inhaltlich aktualisiert und mittels einer großen Vergleichsstudie erneut evaluiert werden. (Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier)

Inhalte

Inhaltlich geht es darum den teilnehmenden Schüler*innen fachlich fundierte, sachliche und anreizfreie Informationen zum Thema Cannabis zu vermitteln. Bestehende Mythen wie z.B. „Kiffen ist gesünder als Rauchen“ und andere Fehlinformationen werden korrigiert. Zudem werden die Teilnehmenden des Workshops unter anderem über mögliche Auswirkungen auf die eigene Lebenswelt oder auch den Straßenverkehr aufgeklärt. Während des Workshops setzen sich die Jugendlichen mit ihrer eigenen Biografie auseinander, indem sie mögliche Auswirkungen des Cannabiskonsums mit Lebensentwürfen fiktiver Personen in Zusammenhang stellen. Auch Situationen zu Hause und in der Schule werden durchgespielt und thematisiert. Zusätzlich wird ein Perspektivwechsel mit Eltern/Bezugspersonen sowie Lehrkräften angeregt. Abschließend erhalten die Teilnehmenden Informationen über das Hilfesystem in der Region.

Konkrete Ziele

  • Jugendliche werden über die vielfältigen Auswirkungen des Cannabiskonsums aufgeklärt.
  • Es werden einheitliche und glaubwürdige Informationen und Präventionsbotschaften vermittelt.
  • Transparenz und Klarheit zu rechtlichen Fragen in Verbindung mit Cannabis werden geschaffen.
  • Nichtkonsument*innen werden in ihrer Haltung gestärkt.
  • Konsument*innen werden motiviert, ihren Konsum zu reflektieren.
  • Eine konstruktive und kritische Diskussion der Jugendliche untereinander wird angeregt.
  • Informationen über persönliche Ansprechpartner*innen an Schulen und Hilfsangebote von Beratungsstellen in der Region werden vermittelt.

 

„Wissenschaftliche fundierte und einheitliche Präventionsbotschaften regen Jugendliche zu einer kritischen Auseinandersetzung an und können Einstellungs- bzw. Verhaltensänderungen beeinflussen.“

Ablauf und Organisatorisches

Cannabis – quo vadis? richtet sich als Hauptzielgruppe an Schulklassen zwischen der achten und zehnten Jahrgangsstufe, ist aber durchaus auch außerhalb der Schule für Jugend- und Freizeitgruppen in der entsprechenden Altersklasse geeignet.

Der, von einer geschulten Präventionsfachkraft durchgeführte, Workshop dauert 90 Minuten und ist mit einer Gruppengröße von 10 bis 30 Teilnehmenden möglich. In der Regel findet er im gewohnten Klassenverbund und ohne zusätzlich anwesende Lehrkraft statt.

Die Präventionsfachkraft bringt alle benötigten Materialien mit und vereinbart die Termine entsprechend der vorhandenen Kapazitäten und des Bedarfs der Schulen. Den Schulen entstehen aufgrund der Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) keinerlei Kosten für die Durchführung von Cannabis – quo vadis. (weitere Informationen hierzu finden Sie hier)

 

Flashback

Neben dem „Cannabis – Quo vadis? Workshop“ beteiligen wir uns ebenfalls am suchtpräventiven Projekt „Flashback“ im Landkreis Aschaffenburg.

Innerhalb des interaktiven Flashback-Parcours informieren Mitarbeitende des Jugend- und Gesundheitsamtes, der Polizei sowie unserer Beratungsstelle Schüler*innen der 7. – 9. Jahrgangsstufe an allen Schulformen. Neben der Erläuterung der Wirkungen von Cannabis und Legal Highs, wird über mögliche Konsequenzen aufgeklärt, über Gründe der Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung diskutiert, sowie über Themen wie Selbstwert, Nein-sagen und Hilfe finden gesprochen. Das Flashback Programm wird ausschließlich für den Landkreis Aschaffenburg angeboten.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Ansprechpartnerin für „Flashback“ ist: Heike Lattner, Präventive Jugendhilfe, Landratsamt Aschaffenburg

Ansprechpartnerin der Psychosozialen Suchtberatungsstelle: Lara Virant, Koordination Prävention, Caritas Suchtberatung Aschaffenburg

 

Bei inhaltlichen Fragen oder zur Terminvereinbarung wenden Sie sich an die

Psychosoziale Suchtberatungsstelle

Telefon: 06021 392-280

E-Mail: suchtberatung@caritas-aschaffenburg.de