Aktionswoche „Alkohol? Weniger ist besser!“

Unter der zentralen Fragestellung „Wem schadet dein Drink?“ stellte die Aktionswoche Alkohol vom 08. bis 16. Juni 2024 die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf Dritte in den Fokus. Denn: Alkohol schädigt nicht nur die, die ihn trinken. Problematischer Alkoholkonsum und Abhängigkeitserkrankungen wirken sich auf andere aus. Ziel der bundesweiten Aktionswoche Alkohol ist es, eine breite Öffentlichkeit über die Risiken des Alkoholkonsums zu informieren und möglichst viele Menschen zum Nachdenken über ihren eigenen Umgang mit Alkohol anzuregen.

Auch wir von der Psychosozialen Suchtberatung Aschaffenburg beteiligten uns an der bundesweiten Kampagne und brachten das Thema im Rahmen der ambulanten Nachsorge und in der Angehörigenarbeit ein. In der Nachsorgegruppe befinden sich Personen, die eine Entwöhnungsbehandlung erfolgreich absolviert haben und ihre Abstinenz im Alltag weiter stabilisieren möchten. Thematisch passende Satzanfänge wurden in Kleingruppen vervollständigt, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Daraus ergab sich in der Gesamtgruppe eine anregende Diskussion. Folgende Satzanfänge haben wir verwendet:

  • Die größte Auswirkung meiner Suchterkrankung auf mein soziales Umfeld war, dass …
  • Durch meine Abstinenz hat sich in meinem Umfeld folgendes verändert: …
  • Meine Angehörigen können mich in der Abstinenz unterstützen, indem …
  • Ich kann wieder das Vertrauen zu meinen Angehörigen aufbauen dadurch, dass ich …

Angehörige leiden oft lange Zeit wesentlich mehr und heftiger als der Suchtkranke. Sie befinden sich häufig in einer schwierigen, kräftezehrenden und manchmal ausweglos erscheinenden Situation. Die unermüdlichen Versuche Angehörigen zu helfen, dessen Probleme aufzufangen und zu lösen, können Sie an den Rand Ihrer Kräfte bringen. Sie sind verstrickt in Gefühle von Sorge und Hoffnung, Kontrolle und Vertrauen, Wut und Resignation.

Fragebogen: Wie stark bin ich in den Mechanismus der Abhängigkeit eingebunden?

Die Psychosoziale Suchtberatungsstelle eine Anlaufstelle für Angehörige von Suchtkranken. Etwa 16% der Menschen die zu uns kommen sind Nahestehende von Suchtmittelabhängigen. Neben der Einzelberatung gibt es in Aschaffenburg eine Gruppe für Partner von Suchtkranken und eine Selbsthilfegruppe für Eltern suchtgefährdeter und suchtkranker Jugendlicher und Erwachsener. Der Elternkreis ist angeschlossen an den Bundesverband der Elternkreise. Sie als Angehörige haben ein Recht auf Hilfe und Beratung. Was Sie als Angehöriger tun können, lesen Sie hier.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS) organisiert die Aktionswoche Alkohol 2024. Weitere Informationen finden Sie unter: www.aktionswoche-alkohol.de