Suchtberatung bei Jugendlichen:
Die Beratungsanfragen von Jugendlichen und deren Eltern erreichen die Suchtberatung und die Erziehungsberatung gleichermaßen häufig. Cannabiskonsum und Verhaltenssüchte (Computer, Social-Media ) sind die bei Jugendlichen am häufigsten genannten Probleme. Anfragen sind manchmal besser in der Erziehungsberatung und manchmal besser in der Suchtberatung aufgehoben. Hier stimmen wir uns so gut wie möglich miteinander ab. Wir sehen den Bedarf an spezifischer Beratung für Jugendliche unter 18 Jahren deutlich und bemühen uns um Lösungen für unsere Region. Die Kapazitäten der Suchtberatung sind bereits mit den Anfragen der Erwachsenen langfristig ausgeschöpft. Die Nachfrage ist hoch.
Ein spezifisches Beratungsangebot für Jugendliche zum Thema Sucht fehlt bislang vollkommen. Hier besteht staatlicherseits eine Versorgungslücke.
Was wir tun:
Das Angebot FreD dient als ein Beispiel: frühe Intervention für Jugendliche, die zum ersten Mal mit Cannabis in Kontakt kommen. Ein spezifisches Gruppenangebot an welchem im Jahr 2021 bereits 80 Jugendliche teilgenommen haben. Der Bedarf ist aber höher als das Angebot. Die notwendige Erweiterung von solchen Angeboten ist mit Hürden verbunden, die nicht einfach überwunden werden können. Zuletzt wurde ein Antrag zur Erweiterung von FreD in Aschaffenburg wegen einer Verwaltungsvorschrift durch die Regierung von Unterfranken abgelehnt. Das fatale daran: Die Erweiterung des Angebotes wurde von der Behörde als fachlich sinnvoll eingeschätzt und trotzdem abgelehnt.
Das kann nicht im staatlichen und gesellschaftlichen Interesse sein. Hier sollte die Politik die entsprechenden Voraussetzungen schaffen, um es uns leichter zu machen im Sinne der gesellschaftlichen Herausforderungen aktiv werden zu können.
Der Caritasverband engagiert sich und nimmt eigene Mittel für diese Zwecke in die Hand. Wir finden in Stadt und Landkreis Aschaffenburg glücklicherweise gute Kooperationspartner für Suchtprävention und die Durchführung von FreD. Ohne diese Bündnisse würde es kaum Angebote geben.
Und trotzdem:
Wir benötigen noch mehr gemeinsame Anstrengungen aus Politik, Kommunen, Verwaltungen und Caritas um ein ausreichendes Angebot für Suchtprävention und besonders zur Suchtberatung von Jugendlichen unter 18 Jahren zur Verfügung stellen zu können.
Für den Landkreis und die Stadt Aschaffenburg, ist die Caritas mit den Beratungsdiensten weiterhin die richtige Anlaufstelle und wir setzen uns für ein spezifisches Angebot ein.
Ganz nach dem Motto der Caritas: Not sehen und Handeln.